Zwölf Punkte für Europa: Vom Grand Prix zum Eurovision Song Contest(2012)
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“Unsere” Lena kennen wir alle. An Nicoles Sieg 1982 mit “Ein bisschen Frieden” erinnern wir uns noch bis heute. Der Eurovision Song Contest bietet noch viel mehr schillernde Geschichten, eingängige Songs und längst vergessene Anekdoten. Unser Film “12 Punkte für Europa!” holt sie hervor… 1956 fing alles an. Der erste Wettbewerb fand in Lugano statt und wurde von einer Schweizerin gewonnen. Lys Assia gewann mit ihrem Lied “Refrain” Fortan produzierte der Eurovision Song Contest Stars und Millionäre. Der “internationale Liederwettbewerb”, so die deutsche Entsprechung, wurde nicht selten politisch instrumentalisiert: Vom Ostblock in den Jahren des Kalten Krieges als Ost-Event kopiert, vom spanischen Diktator Franco 1968 manipuliert. Damals ersetzte Franco kurzerhand den katalanischen Sieger des spanischen Vorentscheides durch die Madrider Sängerin Massiel, die mit dem schlichten Titel “Lalala” antrat und dann auch noch gewann Ein Jahr darauf gab es dann 1969 in Madrid beim 14. Wettbewerb gleich vier punktgleiche Sieger, weswegen fünf Länder im nächsten Jahr aus Protest nicht am Wettbewerb von 1970 teilnahmen. Österreich hatte den Wettbewerb sogar bereits im Vorfeld boykottiert, um Franco kein Forum zu bieten. Der deutsche Beitrag “Ein bisschen Frieden” von Nicole reüssierte 1982 in der heißen Phase des Kalten Kriegs und während des Falkland-Konflikts. “Ein bisschen Frieden” war also eine thematische Punktlandung. Der finnische Wettbewerber Kojo desselben Jahres hat eher schlechte Erinnerungen an den Abend von Nicoles Sieg, bekam er doch für seinen Vortrag nicht einen einzigen Punkt und wurde in seiner Heimat noch Jahre später dafür mit Cola-Dosen beworfen. Dazu äußert sich dieser noch heute leicht traumatisiert Für Gänsehaut sorgen heute noch die Bilder von 1999, als die Teilnehmer in einer Friedensdemonstration, sich zum Schluss der Veranstaltung an den Händen hielten und gemeinsam “Halleluja” sangen, um auf die Situation im Kosovo aufmerksam zu machen. “Ein Lied für Europa”, die Tour d’Eurovision, endet mit Lena, die am 29. Mai 2010 mit ihrem Siegeszug gegen Mitternacht den vorläufigen Höhepunkt ihrer Karriere erreichte und Deutschland in kollektive Feierstimmung versetzte. Ihr Song “Satellite” war der Nummer 1-Hit in Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark, Deutschland und in vielen anderen Ländern. er erinnert sich eigentlich noch daran, dass Abba bei ihrem ersten Anlauf mit “Ring Ring” durch die schwedische Vorauswahl zum Grand Prix rasselten? Und nur ein Jahr später, 1974, mit “Waterloo” abräumten und Musikgeschichte schrieben? Mit Abbas Sieg wurde der Wettbewerb zu einer modernen Veranstaltung.